Auch die Kinder wissen jetzt Bescheid!

Mit viel Spaß und Forscherdrang haben am letzten Juni-Wochenende bei schönstem Sonnenschein mehr als 150 Gäste der junge altonale unseren SoliSolar-Stand besucht.

Als dritte Anlaufstelle des Umwelt-Parcours haben wir spannende Solar-Installationen für die jungen Umweltschützer und Forscher zum Ausprobieren anbieten können. Vom mit Solar angetriebenen Windrad, über eine bei Sonnenschein erfrischenden Seerose bis hin zu einem mit Mini-Solarpanel eingespeisten Wasserstoffmobil gab es viel Staunen, Ausprobieren und Nachfragen bei den Kindern. Unsere SoliSolar-Experten hatten eine Menge Spaß beim Austausch mit den Kindern und sind beeindruckt, mit wieviel Ernsthaftigkeit und Interesse so mache Frage nach Lösung unserer Energiebedarf selbst von den kleinsten Gästen gestellt wurde.

Parallel zum Parcour konnten man sich über wichtige Details zu Sonnenstromkraftwerken an einem Testaufbau informieren. Der Testaufbau, genannt „Das DIRK“, wurde dankenswerterweise von der Nachbarschaftsgruppe NebenanSolar aus Ahrenburg bereitgestellt und konnte die Dimensionen eines Sonnenstromkraftwerkes anschaulich demonstrieren. Auch das Team des Fab City Hamburg e.V. hatte sich unserem Stand am Samstag angeschlossen und zeigen können, warum es Sinn macht, sich mit dem Thema „Schatten“ zu beschäftigen, wenn man sein Sonnenstromkraftwerk plant.

Wir haben uns sehr über das große Interesse gefreut und viele offene Fragen beantworten können – jetzt sind wir schon sehr gespannt, wie viele Sonnenerntehelfer wir hierbei gewinnen konnten.

Das Rollout brummt

Mitte März ging es bei uns wieder richtig zur Sache. In ein und der selben Woche gleich zwei besondere Ereignisse. Zum einen ging unser 300stes Balkonkraftwerk durchs Garagentor – an eine Gemeinschaft in Lokstedt, die gleich 4 Kraftwerke je 600 Watt für ihre Flachdächer abholte.

Zwei Tage später kam die bisher größte Wohnungseigentümergemeinschaft zu uns, um reservierte Kraftwerke für direkte Montage am Balkon und auf einer Pergola abzuholen. Voll durchorganisiert passten alle 12 Module für 7 Kraftwerke und sogar extra lange Schienen für die Pergola in den Transporter.

Und wo steckt unser Balkonkraftwerk mit der weitesten Anreise? In der Toscana.

Aufständerung besonders kostengünstig

Eine professionelle Unterkonstruktion wie unser S-Dome 6.10 von K2 System ist auch mit unseren Selbstkostenpreisen von fast 100€ je Modul gewiss kein Schnäppchen. Und dazu kommen die Gewichte aus Beton für die Sturmsicherheit. Dafür ist die Montage auch für ungeübte fast ein Kinderspiel. Sicherheitshalber empfehlen wir für unsere Unterkonstruktion 50kg Ballast je Schiene und zusätzlich auch ein Windleitblech auf der aufgeständerten Seite des Moduls.

Stefan hat sich mit kostengünstigen Alternativen beschäftigt und uns folgenden Beitrag zugeschickt:

Für mich bietet sich als Fläche für das Balkonkraftwerk das Carport an. Da dieses massiv gebaut ist und mit Bitumen gedeckt ist, wollte ich mit Ballastierung arbeiten, anstatt eine Aufständerung zu verschrauben. Da das Carport mittags nicht viel Sonne abbekommt, habe ich mich für eine Ost-West Aufstellung mit 15° Neigung entschieden. Dies macht die Installation auch weniger anfällig gegen Windlast.

Anstatt eine Aufständerung aus Alu zu kaufen und diese anschließend durch Betonsteine zu beschweren, habe ich mich nach einer Aufständerungs-Möglichkeiten komplett aus Beton umgesehen. Diese werden zwar angeboten, sind allerdings in Hamburg meiner Recherche nach nur über Versand zu beziehen. 160kg Betonständer durch die Republik zu versenden, kam mir dann allerdings doch reichlich fragwürdig vor. 

Also habe ich beschlossen, die Ständer selbst zu gießen.Die Schalung zum Betongießen war an einem Nachmittag gebaut. Die Form ist wiederverwendbar und wird einfach auf eine ebene Fläche gelegt, welche mit einer Plastikplane abgedeckt ist. Wenn die Form vor dem Befüllen mit Beton-Estrich gut eingeölt wird, löst sich der fertige Betonständer nach 2 Tagen ganz einfach aus der Form.

Durch die beiden Löcher oben in der Form lässt sich zudem eine lange M8-Edelstahlschraube mit einbetonieren. An dieser können dann später die PV Module mit einer Edelstahlmutter und einer passenden Endklemme für PV Module festgeschraubt werden.

Das Gießen eines Moduls dauert inklusive aller Vorbereitungs- und Aufräum- bzw. Säuberungssarbeiten etwa 40min.

Pro Betonständer habe ich verwendet:

  • 1 x 40kg Sack Estrichbeton (6 €)
  • 2 x M8 selbstsichernde Edelstahlmutter (2€)
  • 2 x M8 Edelstahlschraube (2€)
  • 2 x M8 Edelstahschraube (2€)

Hinzu kommt noch eine Bautenschutzmatte als Unterlage zwischen Betonständer und Bitumenbahn (reicht für 4 Betonständer; etwa 10€), zudem habe ich noch zwischen Beton und Modul etwas alten Gummischlauch gelegt.

Gerne könnt ihr Euch die Gussform bei mir leihen, falls ihr selbst eine solche Aufständerung realisieren möchtet. SoliSolar stellt gerne den Kontakt her. Gerne gebe ich dann auch noch eine genauere Anweisung, wie vorgegangen werden kann. Ihr solltet aber bedenken, dass die Betonständer mit etwa 40kg keine Leichtgewichte sind. Überlegt euch also vorher, ob ihr diese gut zum Standort der PV Anlage transportieren könnt.

Sonnige Grüße 
Stefan

In 12 Monaten von 0 auf 500 – wir geben Sonne statt Gas!

Wer hätte das gedacht? Wir haben am Montag, den 19. Juni, ein gutes Jahr nach unserer Gründung, das 500ste PV-Modul übergeben. Nachdem wir erst Mitte März unser „300stes“ feiern konnten, hat Susanne aus unserem Team Christian und seinen Sohn mit einer Urkunde, Blumen (natürlich Sonnenblumen) und einem herzlichen DANKE überraschen können. 

Christian wohnt mit seiner Frau in Hamburg-Lokstedt, quasi um die Ecke von SoliSolar. Sie hatten im Niendorfer Wochenblatt von unserer Fahrradtour Anfang Mai gelesen und haben teilgenommen. Dort erlebten sie live, wie einfach ein SoliSolar-Balkonkraftwerk aufgebaut werden kann – und wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, es an Haus, Balkon oder im Garten zu platzieren. Kurz nach ihrer Rückkehr aus einem Fahrrad-Urlaub gab es nun einen passenden Termin für Abholung und Aufbauschulung. Hier die heutigen Teilnehmer*innen:

Unser Dank gilt bei diesem Jubiläum nicht nur Christian sondern auch all den anderen fleißigen Sonnenkraft-Erntehelfern, die mit uns die Energiewende vorantreiben. Es macht uns stolz und froh, dass wir in mittlerweile unzähligen Ausgabeterminen so viele tatkräftige Abhol- und Aufbauteams bilden und nachhaltige Sonnenstromkraftwerke übergeben konnten. 

Für uns ist das 500ste eine große Motivation, weiter günstige Sammelbestellungen und praktische Hilfe für alle, die sich ein Sonnenstromkraftwerk wünschen, anzubieten. Macht mit und helft Interessierten, sich einen Platz auf der nächsten Reservierungsliste zu sichern. Dann können wir bestimmt schon bald das 750ste feiern und der Energiewende noch mehr Schwung geben.

Übrigens: Christian hat uns schon zwei Tage später Fotos von dem aufgebauten Balkonkraftwerk geschickt, denn das tolle Sommerwetter sollte sofort ausgenutzt werden – schließlich ist heute der längste Tag des Jahres.

Dorothee’s Erfahrungsbericht

Solarthermie oder Photovoltaik? Mit kleiner Dachfläche war für uns klar, dass beides zusammen nicht möglich sein würde. Deshalb waren wir umso begeisterter, als wir die Balkonkraftwerke entdeckten.

Einem Bericht im Wochenblatt folgend kamen wir auf Solisolar und hatten Glück: Nur wenige Wochen nach Webinar und Reservierung durften wir auch schon unsere beiden Module abholen. Eins sollte ans Balkongeländer, eins an die Fassade mit Aufständerung. Wir hatten also zwei verschiedene Aufbauwege zu berücksichtigen, und ja, das brachte trotz der guten Schulung durchaus etwas Verwirrung (z.B. haben wir an der Fassade die Aufständerung erst einmal falschrum befestigt, weil die eine Schiene jener für den Balkon so ähnelte).

Gerade die Installation am Balkon war aber sehr einfach: Schienen dran befestigen, Wechselrichter und Halteklammern dazu und schon konnten wir das Modul drauf heben. Etwas komplizierter war es dagegen an der Fassade, denn wie gesagt, da unterlief uns erst mal ein folgenschwerer Irrtum mit der Aufständerung, so dass wir einen Ersatz besorgen mussten (ging über Solisolar gottseidank sehr flott – vielen Dank nochmal!). Und der Ersatz musste natürlich auch zurechtgestutzt werden – das kostete weitaus mehr Zeit, als es beim Balkonmodul nötig gewesen war. Insgesamt war es aber gar nicht so schwierig, die Module zu installieren.

Als sehr angenehm haben wir es auch empfunden, bei allen Fragen schnell kompetente Antworten über die Initiative zu bekommen, von der Auswahl der passenden Module über die umfassende Schulung bis hin zu einer Anleitung per Screenshots, um die Module korrekt bei öffentlichen Stellen registrieren zu lassen. Das dann auch noch zu einem fairen, selbstbestimmten Preis – wir können es nur jedem und jeder Interessierten empfehlen. Toll, dass es diese Initiative gibt!

2. Fahrradtour „Lokale Energiewende“

Wir erkunden erneuerbare Energien in Eppendorf und Lokstedt

Am Sonnabend, 6. Mai 2023 fand unsere zweite Fahrradtour „Lokale Energiewende“ durch Eppendorf und Lokstedt statt. An mehreren Stationen mit bereits vorhandenen Projekten wurde gezeigt und von Expert*innen erläutert, wie wir in der Stadt unseren Energiebedarf selbst erzeugen können. Treffpunkt war das ETV Sportzentrum am Lokstedter Steindamm 75; von dort ging es weiter mit dem Fahrrad.

Nach der Begrüßung durch den ETV Vorsitzenden Frank Fechner erläuterte der Vorstand der Bürgerenergie-Genossenschaft „EnergieNetz Hamburg eG Matthias Ederhof am Beispiel der ETV-Photovoltaikanlage, wie Bürger*innen sich an einer klimafreundlichen, dezentralen und sozialen Energieversorgung für alle beteiligen können.

ETV-Sportzentrum

Seit der ersten Fahrradtour zur lokalen Energiewende vor einem Jahr hat der Verein „SoliSolar Hamburg“ mit Sammelbestellungen bereits über 400 Balkonkraftwerke für Hamburg und Umgebung ausgeliefert. Die SoliSolar-Vorstände Volker Henkel und Dietmar Kuhlmann zeigten auf der Fahrradroute, wie vielfältig diese Mini-PV-Anlagen bis 600 Watt eingesetzt werden können. Einige der Betreiber*innen berichteten von ihren Erfahrungen.

Begleitet vom Eimsbütteler Bundestagsabgeordneten Till Steffen (GRÜNE) und vom Bürgerschaftsabgeordneten Arne Platzbecker (SPD) ging es zunächst in vier Zwischenstopps mit unterschiedlich montierten Balkonkraftwerken, vom Gartenhaus über Balkone bis Schrägdach war (fast) alles dabei. Die Betreiber:innen berichteten von ihren Erfahrungen.

Wiesingerweg

Süderfeldstraße

Lohbeckstieg

Stapelstraße

Hinter der Lieth

Über den Amsinckpark ging es zum Ziel, einem Wohnhaus, das Pellet-Heizung, Solarthermie und Photovoltaik vereint. Hier führte SoliSolar den leichten Aufbau und Anschluss eines Balkonkraftwerks vor und informierte über die aktuelle Sammelbestellung.

Beim abschließenden Kaffee, Tee und Kuchen diskutierten die ca. 30 Teilnehmer*innen gemeinsam über Möglichkeiten des Bürger*innen-Engagements beim Ausbau lokaler erneuerbarer Energien.

Fotos: mit freundlicher Genehmigung der ©Grüne Eimsbüttel

Newsletter #3

Lokale Energiewende vorantreiben: In den letzten Monaten haben wir richtig viele neue Solarkraftwerke an die Balkone, Hauswände, Flachdächer, etc. pp, gebracht. Stand heute sind es schon über 400 – und damit ein Vielfaches dessen, was wir uns bei der Planung unserer ersten Veranstaltung vor einem Jahr vorgenommen haben. Dank auch an Euch für das Mitgestalten der lokalen Energiewende!

Großes Interesse an recycelten Modulen: Unsere Aktion mit recycelten Solarmodulen mit 2ndlifesolar, auf die wir im letzten Newsletter hingewiesen haben, war nach wenigen Stunden überbucht ?. Nun haben wir erneut einige gebrauchte Solarmodule von 2ndLifeSolar bekommen, diesmal unbenutzte geprüfte Module mit 365-400 Watt aus einem Sturmschaden. Leider reicht es wieder nicht für alle, die auf unserer Reservierungsliste ihr Interesse daran bekundet hatten. Über unsere Kooperation mit 2ndLifeSolar wird das ZDF in einer Reportage zu Elektroschrott in „Plan B“ am 17. Mai berichten.

Termine: Unser Kern-Team ist stetig gewachsen, so dass wir weiterhin sehr viele Informationsveranstaltungen anbieten können, sowohl in Präsenz als auch als Webinar. Hier findet Ihr die neuen Termine, die Ihr sehr gern weiterempfehlen könnt: https://www.solisolar-hamburg.de/termine/

Auf einen besonderen Termin weisen wir gerne extra hin, nämlich auf unsere Fahrradtour „Lokale Energiewende“ durch Lokstedt am 6. Mai., 15-17.30h. Treffpunkt ist das ETV-Sportzentrum am Lokstedter Steindamm 75 um 15 Uhr, von dort geht es weiter mit dem Fahrrad. Entlang der Tour zeigen wir, wie vielfältig Mini-PV-Anlagen bis 600 Watt eingesetzt werden können. Einige der Betreiber*innen berichten von ihren Erfahrungen. Geplanter Abschluss Nähe Amsinckpark/ Lokstedt. Hier führt SoliSolar den leichten Aufbau und Anschluss eines Balkonkraftwerks vor und informiert über die aktuelle Sammelbestellung. Beim abschließenden Kaffee, Tee und Kuchen wollen wir gemeinsam über Möglichkeiten des Bürger*innen-Engagements beim Ausbau lokaler erneuerbarer Energien diskutieren.

Öffentlichkeit: Digital sind wir nun nicht mehr bei Twitter, sondern bei Mastodon zu finden. Hier liefern wir regelmäßig Neuigkeiten rund um unsere Themen: https://norden.social/@SoliSolar Unsere Homepage haben wir um die Sparte „Fragen und Antworten“ erweitert: https://www.solisolar-hamburg.de/fragen-und-antworten/ Apropos: Macht bitte weiter schön Werbung, damit sich möglichst viele an der lokalen Energiewende beteiligen. Bei Interesse an der Mitwirkung oder auch für die Weiterverbreitung, gebt gern Bescheid.

… und sonst noch:

  • Vor Kurzem ist das Handbuch „Gemeinschaftlicher Solar-Selbstbau in Deutschland“ digital erschienen, und es ist dank der Förderung durch die EWS Schönau gemeinfrei unter https://selbstbau.solar/handbuch/ abrufbar. In dieses Handbuch ist enorm viel Praxis-Wissen unserer beiden Partner-Initiativen Bremer SolidarStrom und SoLocal Energy Kassel eingeflossen – und auch wir haben uns fleißig beteiligt.
  • Wie Ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, gibt es viele Diskussionen darüber, wie die Energiewende noch besser gelingen kann. Einige wichtige Schritte sind gemacht, andere sind gerade in Arbeit, bspw. durch die Erstellung der Photovoltaik-Strategie durch das Bundesklimaministerium, bei der wir uns ebenfalls eingebracht haben. Außerdem sind wir Erstunterzeichner*innen der Petition an Bundestag „Vereinfachungen für Balkonsolaranlagen“, die noch bis zum 27. April gezeichnet werden kann: https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2023/_02/_17/Petition_146290.nc.html
  • SoliSolar sucht nach einer Interessentin/einen Interessenten für eine Musterklage gegen Vermieter*in bei Verbot der Anbringung eines Balkonkraftwerks. Bei Interesse bitte direkt bei uns per Mail melden.
  • Und überhaupt: Die Wartezeit auf unsere Reservierungsliste ist aktuell auf kaum zwei Wochen geschrumpft. Wir fokussieren uns auf die effizienten full-black Module von Meyer Burger bei großer Auswahl an Montagesystemen.

Thomas baut ein Balkonkraftwerk von SoliSolar auf

Balkonkraftwerk einfach installiert – ein Erlebnisbericht von Thomas

Um es gleich vorweg zu sagen: Ganz so einfach war es nicht.

Endlich, wir können unser Balkonkraftwerk abholen! Los geht’s. Bei den ausführliche Erklärungen dazu, wie die Module installiert werden und was man besonders beachten sollte, hätten wir noch aufmerksamer zuhören und vielleicht auch noch mehr Fragen hätten stellen sollen. Warum, wird gleich klarer.

Wir hatten einen Transporter gemietet und konnten so jemandem helfen, bei dem die Module nicht ins Auto passten. Also machten wir zuerst eine Lieferung ins Hamburger Umland, bevor wir mit zwei Modulen, Wechselrichter, Energiemesser, Profilschienen, Lochplatten, Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben nach Hause kamen. Für die Montage war es damit an diesem Tag zu spät.

Schon bei Solisolar erkannten wir, dass bei den beiden oberen Schienen für die übliche Klemmung an der Balkonbrüstung kein Platz sein würde. Deshalb hatten wir dafür gleich acht kürzere Schrauben mitgenommen, um mit ihnen die Schienen durch Löcher festzuschrauben.

Jetzt zeigte sich, dass wir die unteren Schienen genauso befestigen mussten. Also ab zum Baumarkt für weitere kürzere Schrauben. Es gab nur welche mit Außensechskant- statt Innensechskant-Kopf (Inbus). Aber OK, das sollte auch gehen.

Nachdem wir in alle Schienen passende Löcher gebohrt und die beiden oberen montiert hatten, fehlen vier Schrauben. Denn wir hatten die Schienen zusätzlich mit einer Lochplatte verbunden und brauchten deshalb für oben und unten je zwei zusätzliche Schrauben. Zurück zum Baumarkt und dort auch gleich noch vier selbstsichernde Muttern gekauft. Ein Fehlkauf, diese Muttern waren nicht zu gebrauchen, weil sie in der Schiene von außen gekontert werden mussten. Aber mit einem Schraubschlüssel oder einer Zange kamen wir unten von außen nicht dran. Wir brauchten Sechskantmuttern mit Flansch und Sperrverzahnung – wie die von Solisolar. Die gab es im Baumarkt nicht. Da hat es uns für diesen Tag gereicht.

Nachdem die übers Internet bestellten Sechskantmuttern mit Flansch und Sperrverzahnung da waren, brachten wir auch die unteren Schienen an. Jetzt nur noch die Module mit den Modulklemmen an den Schienen befestigen. Ist bestimmt im Nu erledigt. Denkste!

Das erste Modul hievten wir mit Spanngurten gesichert über die Brüstung. Oben schraubten wir die Klemmen bequem, unten aber ziemlich unbequem – die Hände durch kleine Lücken nach außen geschoben – fest. Als nächstes montierten wir den Wechselrichter daneben an die obere Schiene und schlossen das Modul daran an. Geschafft!

Genau in dem Moment wurde uns klar, dass beim zweiten Modul unten keine Lücken mehr sein würden, durch die wir mit den Händen greifen könnten um die Klemmen anzuziehen. Und außen kamen wir von oben nicht heran. Die untere Schiene mit den Halterungen war dafür einfach zu tief angebracht. Abseilen war keine Option und vom Balkon darunter würde man selbst mit einer Leiter nicht herankommen. Also nächster Gang zum Baumarkt.

Dort fanden wir eine Verlängerung für den Inbus-Schlüssel, mit der es ohne Lebensgefahr gelang, die Klemmen außen von oben zu erreichen. Wir hatten das zweite Modul vorher am Wechselrichter angeschlossen und es dann ebenfalls mit Spanngurten gesichert über die Brüstung gehievt. Ufff!

Aber was war das für ein komisches schwarzes Plastikteil, das da noch herumlag? Oh nein: Die wasserdichte Verschlusskappe für den zweiten Stromkabel-Anschluss des Wechselrichters, der irgendwo am Ende eines kurzen Kabelstücks zwischen Modul und undurchdringlicher Balkonbrüstung baumelte. Doch es gelang uns, den Anschluss so weit herauszufischen, dass wir den Verschluss in einer fingerbrecherischen Geduldsübung draufsetzen konnten.

Jetzt aber: Das Kabel vom Balkonkraftwerk ins Energiemessgerät und das in die Steckdose des Balkons.

Für alle Fälle, haben wir am nächsten Tag noch jedes Modul durch seine Montagelöcher mit kurzen Stahlseil-Schlaufen gesichert.

Und damit ist die Geschichte zu Ende, oder? Nicht ganz, ich sage nur „Anmeldung“! Und zwar zuerst im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Kleiner Tipp: Für die Angabe der Geoposition reichen Längen- und Breitengrad – keine Minuten und Sekunden angeben. Habe ich nach einem Dutzend vagen Fehlermeldungen herausbekommen. Und danach mit dessen Registriernummer beim Stromnetz-Betreiber anmelden. Stromnetz-Hamburg hat dafür ein vereinfachtes Formular: “Anmeldung / Inbetriebsetzungsanzeige für eine steckerfertige Erzeugungsanlage …“ Die langwierige Suche danach erspare ich anderen gern:“
Ganz unten unter Downloads auf der Seite https://www.stromnetz-hamburg.de/fuer-erzeuger/erzeugungsanlagen-speicher/steckerfertige-pv-anlage

Kleiner Tipp von SoliSolar: Wenn die Schrauben nicht passen – einfach bei uns umtauschen. Von M8x20mm bis 130mm haben wir eine große Auswahl, natürlich alles in A2 Edelstahl. Und Sperrzahnmuttern natürlich auch!

Sicherheitslücken im Wechselrichter

Seit unserer ersten Veranstaltung warnen wir davor, die Wechselrichter der Balkonkraftwerke einfach so per WLAN mit dem Internet zu verbinden. Die meisten Wechselrichter telefonieren dann sofort nach Hause, und das ist meistens in China. Zusammen mit der chinesischen App auf dem Handy steht dann einer Fremdsteuerung im Krisenfall nichts mehr im Weg. Hunderttausende von Wechselrichtern deutschlandweit mal rhythmisch ein- und auszuschalten wäre dann ein Kinderspiel. Wo so etwas enden kann, konnten wir zum Beginn des Ukraine-Kriegs erleben, als tausende deutsche Windkraftanlagen nicht mehr steuerbar waren, weil russische Hacker*innen die dort eingebauten Router gehackt und lahmgelegt hatten.

In der Masse sind viele Balkonkraftwerke als Teil der kritischen Infrastruktur anzusehen.

Besonders heftig erwischt es derzeit die Wechselrichter des chinesischen Herstellers DEYE, bei denen eine Sicherheitslücke es in wenigen Minuten erlaubt, das Passwort des heimischen WLANs auszulesen und dann dort einzubrechen.

Der Hersteller DEYE hat uns am 27.2. dazu geschrieben: „The microinverter password problem has been solved through firmware upgrade. All online inverters will be upgraded automatically, and there is no need to do it, including the automatic upgrade after the inventory machine is online.“ Falls für den Wechselrichter also eine App installiert wird und er dort eingetragen wurde, erfolgt der Aktualisierung der Software im Wechselrichter automatisch.

Die Zeitschrift CT gibt deshalb in einem Artikel hierzu folgenden Rat:

„Wer einen Deye-Wechselrichter an seinem Balkonkraftwerk hat, sollte sich in jedem Fall um das Update bemühen, auch wenn er nicht beabsichtigt, die WLAN-Funktion und Solarman dauerhaft zu benutzen – ohne das Update gibt es keine Chance, den unsicheren Access-Point zuverlässig zu deaktivieren und somit eine Manipulation der Einstellungen zu verhindern. Es reicht aus, das Gerät bei Sonnenschein (nur dann ist das WLAN-Modul aktiv) für knapp 40 Minuten in einem Gast-WLAN mit Internetverbindung zu betreiben. Ob das Update angekommen ist, kann man in der lokalen Weboberfläche erkennen.“

Aber das Sicherheitsrisiko bleibt natürlich bestehen, und deshalb auch unsere beiden Ratschläge: Kein WLAN, notfalls Gäste-WLAN, besser separaten Energiemesser nutzen.

Selbstbau einer Hausbatterie für Photovoltaikanlagen

Unsere ersten Dachanlagen fürs Eigenheim sind bestellt und werden von den Selbstauern und ihren Helfern unter unserer Anleitung bald aufgebaut. Wir sind gespannt und berichten Euch.
Einer unserer Aktivisten hat es sogar geschafft, eine selbstgebaute leistungsstarke Hausbatterie für die PV-Anlage. Wenn Du an einem Erfahrungsaustausch interessiert bist kannst Du Dich gern mit uns und ihm vernetzen.

Schritt 1: Überprüfung der Voraussetzungen

Bevor Du mit dem Selbstbau einer Hausbatterie für Ihre Photovoltaikanlage beginnst, solltest Du sicherstellen, dass Du über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügst, um das Projekt erfolgreich zu realisieren. Überprüf außerdem, ob Du alle erforderlichen Hardware- und Software-Komponenten zur Verfügung hast.

Übersichtsdarstellung Solarspeicher

Schritt 2: Komponenten auswählen

Die für den Selbstbau einer Hausbatterie notwendigen Komponenten sind:

  • 16 LiFePo4-Zellen von EVE-Zellen (von ShensenBasen Technology),
  • ein Batteriemanagementsystem JiaBaiDa LiFePo4 200a 8-20s,
  • ein Inverter Victron Multiplus II 48-5000,
  • ein Victon USB MK3 sowie
  • ein Raspberry Pi 4.

Schritt 3: Hardware montieren

Verbinde die 16 LiFePo4-Zellen miteinander, indem Du sie in Reihe schaltest. Verbinde das Batteriemanagementsystem mit den Zellen und schließen den Inverter sowie den Victon USB MK3 an.

Batterie, Batteriemanagement und Victron Multiplus II

Schritt 4: Software installieren

Installiere die erforderliche Software, einschließlich Victron VenusOS, Victron VEConfig, VictronConnect auf dem Raspberry Pi 4, und Android_app_xiaoxiangBMS_3.1.1026.apk auf deinem Handy.

Schritt 5: Konfiguration

Konfiguriere den Inverter und das Batteriemanagementsystem mit den entsprechenden Tools (Victron VEConfig und Android_app_xiaoxiangBMS_3.1.1026.apk). Verwende VictronConnect, um die Überwachung und Steuerung des Speichersystems durchzuführen.

Schritt 6: Integration in die Haussteuerung

Integrier das Speichersystem in eine Haussteuerung (z.B. Fhem), indem Du die aktuellen Leistungswerte des Netzeinspeisepunkts per mqtt bereitstellst. Über die Steuerung des Speichersystems wird die Ladung und Entladung des Speichers so gesteuert, dass am Netzeinspeisepunkt nahezu 0 Watt eingespeist bzw. bezogen wird.

Gesamtsystem auf dem Display des Smart Home

Schritt 7: Erweiterung

Integrier die OpenWB Wallbox zum Laden eines E-Autos, um eine flexible, erweiterbare und kosteneffiziente Gesamtlösung zu erzielen.
Bemerkung: Die Konfiguration des Speichersystems erfordert eine relativ hohe Einarbeitungszeit, aber wir teilen die Parametersätze gern mit Interessierten.

Referenzen

https://www.meintechblog.de/2022/02/operation-hausspeicher-28kwh-fuer-unter-7000euro